Im Fachjargon auch Schwebedeckel genannt. Für euch Anfänger nenne ich es hier jedoch Frisbee. Oder Frisbi, so spricht man dies nämlich aus. Jetzt sollten alle wissen, wovon ich schreibe.
Mein lieber Bruder wünschte sich einen Eintrag über mein Hobby, dem Frisbi spielen. Eigentlich könnte ich auch Frisbi Weltmeisterin sein. Der Ruhm wäre mir jedoch zu gross weshalb ich mit dem professionellen Frisbi Training aufgehört habe. Nun beeindrucke ich nur noch im privaten Frisbi Spiel.
Vorerst etwas zur Geschichte. Hans-Joachim-Frisack Freisbii hat am 07.04.1940 in seiner Bäckerei ein Fladenbrot zu lange gebacken. Wutentbrannt warf er das Harte flache Gebäck mit einem graziösen Wurf aus dem Fenster. Seine Tochter Petra (eine flinke Socke) sprang auf und fing das Gebäck mit der rechten Hand. Es war noch Morgen und der Märit war in vollem Gange. Das halbe Dorf hat beeindruckt die fangende Petra beobachtet und brachen in Jubel und Geklatsche aus. Wow. Das sah cool aus. Petra rannte zu Papa Hans-Joachim-Frisack Freisbii und so kamen die beiden darauf aus dem verbrannten Brot eine Sportart zu entwickeln. Hans-Joachim-Frisack Freisbii hat von diesem Augenblick an nur noch dieses sogenannte Wurfgebäck gebacken.
40 Jahre später (Petra hatte da schon lange die Wurfgebäck-Bäckerei übernommen), kam ein schlauer Herr auf die Idee, diesen Wurfgegenstand aus etwas langlebigerem als verbranntes Brot zu machen – so entstand das heute bekannte Frisbi aus Plastik. Woher der Name kommt ist klar.
Als ich 1991 die Welt erblickte wurde schnell klar: aus diesem kleinen Ding wird mal etwas Besonderes. Die Hebamme sagte sofort: Wow! Dieses kleine Mädel hat super Wurf- und Fanghände. So war es auch. Alles was ich als Baby, Kleinkind, Grosskind, Teenager, junge Erwachsene in die Hände bekam warf ich mit einem gekonnten Wurf weg, rannte dem Ding nach und fing es mit einer Eleganz, welche nicht zu beschreiben ist. Eigentlich schade, dass ich mit dem professionellen Schwebedeckelwerfen aufgehört habe. Aber wer weiss ob ich mich nicht verletzt hätte. Einfach klingt es, schwierig und vor allem gefährlich ist es. Bekannte Verletzungen sind: Zähne ausschlagen (wenn man den Frisbi nicht korrekt mit dem Mund fängt), die sogenannten Frisbi Schulter (Erklärung: die Frisbi Schulter entsteht beim Aufziehen zum Wurf. Beim Abdrehen des Oberkörpers und leichtem Anheben des Armes und Drehen der Finger, rastet die Schulter ein und lässt sich nicht zurückdrehen. So verharrt man in dieser Position bis jemand kommt und hilft. Helfen tut hier nur ein Wadenklemmer. So wird ein Muskel aktiviert, welcher die Schultereinrasterung sofort löst. Danach sollte man 26,7 Stunden nichts mehr werfen). Handgelenksentzündungen und Hüftbruch sind auch keine seltenen Verletzungen.
Weniger bekannt aber total Schmerzhaft sind Fingernägelentzündungen. Dies geschieht nach jahrelangem Training. Indem man eine eher unnatürliche Fingerhaltung hat, beginnt der Nagel zu entzünden aufgrund der fehlenden Durchblutung.
Also meine Lieben: Passt auf beim Frisbilen (offizielle Abkürzung für das nicht professionell gespielte Schwebedeckel werfen).
Angst möchte ich euch nicht machen, deshalb hier noch die Vorteile:
Durch die agilen Bewegungen bekommt man einen super trainierten Body. Jeder noch so tiefsitzende Muskel wird aktiviert, sogar die Zehenmuskulatur verbessert sich durch die Sprünge beim Fangen. Auch kann man super Kontakte knüpfen (die guten Spieler, wie ich, fallen durch das phänomenal gute Werfen und Fangen auf und werden bewundernd angesprochen. Die schlechten Spieler kommen ins Gespräch bei Fehlwürfen und Fehlfängen, da so schon oft herumstehende oder liegende unbeteiligte Personen getroffen wurden). Weitere Vorteile lasse ich euch gerne selber herausfinden.
Ich hoffe ich konnte euch das Schwebedeckel / Frisbii werfen etwas näher bringen und freue mich auf angeregte Gespräche darüber. Viel Spass!
Dieser Blog ist Teil vom Podcast Fübi & Dünpfiff, zu finden hier: https://open.spotify.com/show/49IiVtxG6NfLnhW84qVlMO
Fübi & Dünnpfiff 